© Yannick Wegner, Mannheim
Studentisches Projekt:
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Pavillon für Flüchtlinge in Mannheim eröffnet

Ein Holz-Pavillon, an dem 16 Architekturstudentinnen und -studenten der TU Kaiserslautern monatelang gearbeitet hatten, wurde am vergangenen Wochenende eingeweiht. Er dient als Gemeinschaftsgebäude in einer Mannheimer Flüchtlingsunterkunft.

Von Unispectrum live

Seit dem Frühjahr haben Kaiserslauterer Studentinnen und -studenten an Entwürfen gefeilt und 3D-Modelle entworfen, seit dem Sommer haben sie ihre Pläne in die Tat umgesetzt: Gemeinsam mit 16 Flüchtlingen haben sie an einem Holz-Pavillon in der Landeserstaufnahmeeinrichtung auf einem ehemaligen Kasernengelände, den Spinelli Barracks, in Mannheim gearbeitet. Nun ist der Bau abgeschlossen. Am vergangenen Wochenende wurde das rund 500 Quadratmeter große Gemeinschaftshaus bei einer Feierstunde offiziell eröffnet.

Der neue Pavillon soll ein Ort der Zusammenkünfte sein, wo Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden können. Zugleich dient er aber auch als Ort der Stille. In Gesprächen mit den Flüchtlingen hatten die Nachwuchsarchitekten im Vorfeld in Erfahrung gebracht, dass diese sich auch einen Ort des Rückzugs wünschen.

Innen- und Außenräume des Gebäudes sind voneinander abgegrenzt oder gehen fließend in einander über. Die Wände des Hauptgebäudes setzen sich nach Norden in den Außenraum fort und lassen zwei Höfe von unterschiedlichem Charakter entstehen. Ein allseits umschlossener Hof mit überdachten Sitzbereichen dient als Garten und Rückzugsbereich. Nach Süden und Westen orientierte Sitzbereiche fassen einen großen Veranstaltungshof.

Ein Gemeinschaftsraum ist zu diesem Hof hin orientiert, sodass er als Bühne für Veranstaltungen dienen kann. Zwei unterschiedlich große Lagerräume, die auch als Kiosk und als Werkstatt dienen können, komplettieren das Raumprogramm. Nach Süden öffnet sich ein besonnter und überdachter Sitzbereich.

Die angehenden Architekten haben während der Bauphase selber auf dem Kasernengelände gewohnt und in ihrem Blog über den Fortschritt berichtet. Bei ihren Arbeiten kam nur unbehandeltes Holz zum Einsatz. Betreut wurden sie von Juniorprofessor Andreas Kretzer, Juniorprofessor Stefan Krötsch und Professor Dr. Jürgen Graf.

Das Entwicklungsprojekt „Zusammen bauen – voneinander lernen“ ist in einer Kooperation des Landes Baden-Württemberg mit der Stadt Mannheim und der TU Kaiserslautern. Das Projekt mit Kosten in Höhe von 150.000 Euro unterstützte die Stadt Mannheim mit einem Zuschuss von 22.000 Euro.

Bild des Benutzers Melanie Löw
Erstellt
am 28.11.2016 von
Melanie Löw