
Fußball
Der Bolzing FC (BFC), eine von 32 Kleinfeldfußball-Mannschaften der Uni-Liga Kaiserslautern, hat dieses Jahr in der Unileague Europe, der studentischen Europaliga, in Athen den ersten Platz belegt. Im Gespräch mit Unispectrum live berichten drei Stammspieler von der Erfolgsgeschichte ihrer Mannschaft.
„Im Vordergrund steht natürlich immer der Spaß, aber der Ehrgeiz wächst schon mit dem Erfolg“, stellt Matthias Knebel, Torhüter des BFC, mit einem Augenzwinkern fest. Das fleißige Trainieren der Mannschaft hat sich ganz offensichtlich ausgezahlt. 2016 wurden sie Deutscher Meister in der Uni-Liga, der sogenannten Königsklasse, und dieses Jahr folgte nun der Sieg auf europäischer Ebene. Dabei schlugen sie auch zwei Mal, zuerst in der Vorrunde und schließlich im Finale, den amtierenden Deutschen Meister aus Braunschweig. Zudem wurde BFC Keeper Knebel zum besten Spieler des Turniers gekürt. Den 2:1-Siegtreffer erzielte Vincenzo Cangianiello, der den Sieg in Athen als „Kirsche auf der Sahnehaube des Tortenstücks“ bezeichnet. Zuvor hatte die Mannschaft diese Saison bereits den ersten Platz in der Kaiserslauterer Uni-Liga belegt.
Cangianiello war im Sommersemester 2012 bereits bei der Gründung des Teams dabei. „Wir kannten uns zum Teil schon aus Oberstufenzeiten und an der Uni kamen schnell neue fußballbegeisterte Freunde dazu.“ So auch Sven Strokosch, der im Wintersemester 2012 zum Team stieß. Ein Jahr später fuhren die Jungs zum ersten Mal zu einer Deutschen Meisterschaft der Uni-Liga. Obwohl sie in Kaiserslautern in dem Jahr nur auf Platz 17 gelandet waren, konnten sie bei der Meisterschaft mit dem vierten Platz überzeugen.
Seither wird die Mannschaft immer beliebter. Zweimal konnten sie sogar zwei Teams aufstellen. Die drei Spieler sind sich sicher, dass der sportliche Erfolg eng mit der ausgezeichneten Stimmung im Team zusammenhängt. „Die Spieler passen einfach zueinander und unternehmen viel zusammen“, so Cangianiello. Sei es auf Partys, beim gemeinsamen Kochen in der WG, beim Fußballschauen in der Stadt oder auf dem Platz. „Man spürt den Zusammenhalt“, pflichtet Strokosch bei.
Seit dem Gewinnen der Deutschen Meisterschaft 2016 hat die Mannschaft einen Lauf: Mathias Knebel wurde als Torhüter in die deutsche Kleinfeldnationalmannschaft berufen, sie erhielten VIP-Tickets für das Spiel Bayern gegen Dortmund in München und konnten beim Interview und Meet & Greet Thomas Müller, das neue Gesicht der Gillette Uniliga, hautnah kennenlernen. Außerdem hoffen die anderen Sportler nun ebenfalls auf einen Anruf des Bundestrainers der Kleinfeldnationalmannschaft. Ein weiterer Erfolg war die Teilnahme an der Champions League der European Minifootball Federation (EMF) in Maribor 2016. Als einziges Uni-Team platzierte sich der BFC unter den besten 32 Mannschaften Europas.
So sehen Sieger aus:
Die Regeln beim Kleinfeldfußball unterscheiden sich ein wenig von denen beim Fußball auf dem Großfeld: Auf einem Spielfeld, das halb so groß ist wie das reguläre, werden zweimal 15 Minuten gespielt. Auf dem Platz stehen immer fünf Feldspieler und ein Tormann. Von besonderem Reiz ist die Spielweise: schnell, dynamisch und körperbetont wird der Sport ausgetragen. „Es fallen viele Tore und ein Rückstand kann sich schnell zu einem Sieg wandeln“, betont Strokosch. Technisch ist das Spiel viel anspruchsvoller und daher auch „viel attraktiver für die Zuschauer“ ergänzt Cangianiello. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Ligen sehr viel offener organisiert sind. Im Prinzip darf jeder mitspielen. In der Uni-Liga Kaiserslautern gibt es auch einige Mannschaften, in denen Frauen und Männer Seite an Seite spielen. Momentan treten in Kaiserslautern 32 Teams an neun Spieltagen, immer donnerstags, gegeneinander an. „Von den acht besten Mannschaften hier muss sich wirklich keine verstecken“, so Knebel. Gespielt wird immer im Sommersemester. Beim Finale Ende des Semesters bejubeln zahlreiche Fans die Spieler. Anschließend wird gemeinsam bei der traditionellen Sportler-Fete gefeiert.
Zusätzlich zu den Spieltagen versuchen die Fußballer an einem weiteren Tag in der Woche zum Training zusammenzukommen. Das Studium geht dabei aber immer vor. Zeit für andere Hobbys finden die Sportbegeisterten trotzdem. Gemeinsam mit den Teamkollegen werden auch alle anderen Ballsportarten gespielt.
Aus Athen bringen sie viele neue Erfahrungen und auch Stolz mit. Sie konnten sich mit den besten Teams Europas messen und die ganzen Mühen, das Training und die Organisation im Vorfeld haben sich gelohnt. Auch sehen sie bei Turnieren immer wieder, wie gut sie es in Kaiserslautern haben. Asta und Unisport fördern das Team enorm. Seit Knebel zusätzlich in der Nationalmannschaft spielt, hat er auch viel Unterstützung durch die Uni erfahren. Beispielsweise darf er das Angebot des Unifit kostenfrei nutzen. „Die Mannschaft ist dem Unisport und Asta sehr dankbar. Ohne sie wäre nichts davon möglich gewesen“, betont Knebel.
Bald werden einige Spieler ihren Abschluss machen und die Universität und somit auch das Team verlassen müssen. Nachwuchs ist also sehr willkommen. Cangianiello hofft, dass „der BFC noch lange besteht und sich neue Teammitglieder finden, die gut zu uns passen.“ Jeder, der Interesse hat, kann per Facebook Kontakt mit den Spielern aufnehmen und einfach zum Training vorbeikommen. Voraussetzungen gibt es keine, außer vielleicht „schon mal an einen Ball getreten zu haben und mit Spaß an die Sache ranzugehen“, meint Knebel.
Kontakt und News
Auf ihrer Facebook-Seite sind die Jungs vom BFC immer zu erreichen, außerdem findet Ihr hier Neuigkeiten zu Spielen und Events:

am 13.11.2017 von
Melanie Löw
Vincenzo Cangianiello

- Studium: Master WI Chemie
- Nummer: 10
- Position: Mittelfeld
- Bolzing FC seit 2012
Matze Knebel

- Studium: Bachelor BWL TQ
- Nummer: 23
- Position: Torwart
- Bolzing FC seit 2014
Sven Strokosch

- Studium: Master Fahrzeugtechnik
- Nummer: 7
- Position: Stürmer
- Bolzing FC seit 2012