
Schon seit über 30 Jahren ist er mit der TU Kaiserslautern verbunden: Der Ingenieur Ulrich Putsch. Einst entwickelte er Sportsitze für schnittige Rennwagen in seinem Unternehmen Keiper Recaro, heute engagiert er sich als Vorstand mit großem Engagement für die Stiftung für die TU Kaiserslautern.
Putsch stammt aus dem nordrhein-westfälischen Remscheid. Bevor es ihn in die Pfalz verschlagen sollte, studierte er noch Maschinenbau in Karlsruhe. „Zu meiner Zeit gab es in Kaiserslautern noch keine Universität“, sagt der Ingenieur mit einem Lächeln. Nach dem Studium zog er ins nordpfälzische Rockenhausen, um in das großväterliche Unternehmen Keiper einzusteigen. Damals machte die Firma etwa mit neuartigen Fensterhebern von sich reden. Mitte der 60er Jahre übernahm Putsch gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich Wilhelm die Geschäftsführung von Vater Wilhelm. Anfang der 80er Jahre siedelte das Technische Zentrum des Unternehmens nach Kaiserslautern über. Davor übernahm Keiper auch den Autositzhersteller Recaro aus Baden-Württemberg. Sie fusionierten zu Keiper Recaro. Der Automobilzulieferer dürfte nicht nur Rennsportfans ein Begriff sein. Neben Auto- entwickelte das Unternehmen auch Flugzeugsitze und stieg mit seinen Produkten in kurzer Zeit in die Marktspitze auf.
Da Forschung für die Entwicklung von neuen Produkten ganz wesentlich ist, dauerte es nicht lange, bis Konzern und Universität in Kontakt kamen. „Wir haben uns regelmäßig mit Forschern von verschiedenen Lehrstühlen ausgetauscht“, erinnert sich Putsch. „Das war für uns sehr wichtig.“ Aber er habe auch schnell erkannt, welche Bedeutung die Universität für die Stadt und die Region insgesamt gehabt habe.
Aus dieser Zusammenarbeit ist im Laufe der Jahre eine große Verbundenheit gewachsen. Sie führte unter anderem dazu, dass Putsch sich als Mitglied im Kuratorium der TU engagiert. Dieses Gremium berät den Senat beispielsweise bei Forschungs- und Lehrangelegenheiten. Darüber hinaus ist der Ingenieur in der Stiftung für die TU Kaiserslautern aktiv, die 2006 ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam mit Dr. Annette Mechel kümmert er sich als Vorstand um die Belange der Stiftung. Sie zielt darauf ab – wie es in ihrer Präambel heißt – „der Universität die Möglichkeit und Chance zu eröffnen, unabhängig von öffentlichen Budgets zum Wohle der Hochschule Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen sowie neue und zukunftsorientierte Initiativen zu ergreifen und umzusetzen.“
Gemeinsam mit weiteren Stiftern ist es den beiden Vorständen beispielsweise gelungen, 2007 die unter Denkmalschutz stehende Villa Denis in Frankenstein zu erstehen. Nur unweit vom Campus in Kaiserslautern entfernt bietet das imposante Gebäude zum Beispiel Wissenschaftlern die Möglichkeit, in Ruhe und Abgeschiedenheit zu tagen, um etwa neue Forschungsvorhaben zu planen. Aber auch für andere Veranstaltungen wie das Treffen der Deutschlandstipendiaten oder die Uni-Villa-Wanderung öffnet die Villa ihre Türen.
„Es ist ein schöner Altersjob“, sagt Putsch, der im Jahr 2000 aus seinem Unternehmen ausschied und die Geschäfte an seinen Sohn Martin übergab, über sein Engagement bei der Stiftung. „Es ist wichtig, die Forschung zu fördern.“ Und damit keine Langeweile aufkommt, ist er schon wieder voll und ganz beim nächsten Projekt. Neben der Villa eröffnet die Stiftung ein Gästehaus, um auch mehrtägige Veranstaltungen abhalten zu können. „Hier sollen ab Ende 2017 zunächst bis zu 20 Personen übernachten können“, so Putsch. „Damit alles so wird, wie wir uns das vorstellen, wartet in den kommenden Monaten noch einiges an Arbeit auf uns.“ – Und wenn die Arbeiten zum Anbau abgeschlossen sein werden, wird mit Sicherheit das nächste Projekt anstehen. Auch hier wird Putsch mit großem Einsatz dabei sein.

am 23.02.2017 von
Melanie Löw