
Der Biologe Dr. Micah Dunthorn, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ökologie der TU Kaiserslautern (TUK) konnte sich einen Platz im anerkannten Heisenberg-Programm sichern. Damit führt er als dritter Wissenschaftler innerhalb des gleichen Lehrstuhls die Erfolgsgeschichte der Kaiserslauterer Biologen weiter. Lehrstuhlinhaber Prof. Torsten Stoeck konnte sich im Jahr 2008 ebenfalls eine Heisenberg-Professur sichern, TU-Präsident Prof. Helmut J. Schmidt, der vor seiner Präsidentschaft ebenfalls in der Ökologie verortet war, konnte am Anfang seiner wissenschaftlichen Karriere seine Forschung über ein Heisenberg-Stipendium in San Francisco fortsetzen.
„Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn mit dem Antritt der Heisenberg-Professur ist auch ein Abschied von Kaiserslautern verbunden“, berichtet Dunthorn. Ab Sommer 2018 wird der gebürtige Amerikaner und bekennende Kaiserslautern-Fan für fünf Jahre an die Universität Duisburg-Essen gehen.
Vor allem der Wald und die Natur rund um Kaiserslautern haben es ihm angetan. Micah Dunthorn weiß die geographischen Vorzüge der Region zu schätzen und versucht, so viel Zeit wie möglich im Grünen zu verbringen. Auch in seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt er sich im weitesten Sinne mit dem Wald, im engeren Sinne mit den kleinsten Einheiten, den Mikroben und deren Biodiversität. Allerdings untersucht er mit seiner Arbeitsgruppe aktuell eher Proben aus entfernteren Gegenden, beispielsweise aus den tropischen Wäldern von Ecuador und Costa Rica.
Seine wissenschaftliche Karriere begann Micah Dunthorn in den USA, wo er sich schon früh mit den Wimperntierchen und Mikroben beschäftigte. Direkt nach seiner Promotion an der University of Massachusetts kam er 2009 als Post-Doc Stipendiat an die TU Kaiserslautern. 2010 konnte er sich ein Post-Doc-Stipendium der Alexander von Humboldt Stiftung sichern und seine Forschung am Lehrstuhl für zwei Jahre weiterführen. Dass diese Forschung bemerkenswert ist, zeigt auch die Förderung, die er im Anschluss im Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhielt und welches ihn auf seiner wissenschaftlichen Karriere für sechs weitere Jahre begleitete.
Das Emmy Noether-Programm der DFG eröffnet besonders qualifizierten Nachwuchsforschern die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.
„Ich habe für mich in Deutschland den optimalen Wissenschaftsstandort gefunden. Vor allem durch die zahlreichen Förderprogramme hat man die Möglichkeit, seine Forschung flexibel und unabhängig voranzutreiben und dabei die eigene wissenschaftliche Karriere aufzubauen. Ohne das Emmy Noether- oder auch aktuell das Heisenberg-Programm hätte ich nicht kontinuierlich mit meinem Team unter diesen guten Bedingungen arbeiten können. Hier in Kaiserslautern habe ich für mich das perfekte Forschungsumfeld mit umfassenden Unterstützungsangeboten gefunden“, erklärt er im Interview.
Aktuell leitet er im Fachbereich Biologie der TUK eine Nachwuchsgruppe, die aus dem Emmy Noether-Programm hervorgegangen ist, und forscht zu Mikrobieller Biodiversität.
Die Heisenberg-Professur ist eine Weiterentwicklung des Heisenberg-Programms und bereitet auf wissenschaftliche Leitungspositionen vor. In der DFG-Begutachtung werden für die Besetzung der Stellen ausschließlich wissenschaftliche Exzellenzkriterien angelegt. Nach fünf Jahren wird diese Stelle – nach einer erfolgreichen Evaluation durch die DFG und die Hochschule – in eine unbefristete Professur umgewandelt.
Die Heisenberg-Professur richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre Berufbarkeit über das Emmy Noether-Programm, DFG-Projektstellen, Forschung in der Wirtschaft oder Stellen im akademischen Mittelbau erlangt haben, außerdem an Juniorprofessoren, Habilitierte, deutsche Rückkehrer aus dem Ausland und ausländische Wissenschaftler.