
Privatdozent Dr. Bernhard Hauck und sein Masterstudent Max Birtel haben für die Zweibrücker Tafel eine elektronische Zahlen-Anzeige ähnlich wie in einem Einwohnermeldeamt entwickelt. Sie hilft dabei, die Lebensmittelausgabe zu vereinfachen.
In Deutschland engagieren sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich bei den mehr als 900 Tafeln. Sie verteilen Lebensmittel und andere Waren an Bedürftige. Auch in Zweibrücken gibt es eine solche Einrichtung. Jeden Donnerstag geben hier ehrenamtliche Helfer Waren wie Obst, Gemüse, Brot und Nudeln aus. Damit alles in geordneten Bahnen abläuft, erhalten die Menschen am Eingang der Tafel einen Zettel mit einer Nummer. Ähnlich wie im Einwohnermeldeamt werden diese einzeln aufgerufen. Entsprechend dieser Nummern verteilen die Mitarbeiter anschließend die Waren.
Um möglichen Ungerechtigkeiten vorzubeugen, wechseln die Tafel-Mitarbeiter die Reihenfolge der Nummern regelmäßig ab. „Nach Zahlen zwischen 10 und 20 folgen zum Beispiel erst Zahlen zwischen 60 und 70“, sagt Hauck vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Kaiserslautern.
Bislang haben die Helfer dazu eine alte Zahlenanzeige genutzt, deren einzelne Ziffern aus kleinen Holztafeln bestehen. „Jede Zahl musste hier per Hand zusammengesetzt werden“, so Hauck weiter. Abhilfe für diese eher zeitaufwändige Handhabe schafft nun ein neues Verfahren, das der Student Max Birtel im Rahmen seiner Masterarbeit bei Hauck entwickelt hat.
Privatdozent Dr. Bernhard Hauck und sein Masterstudent Max Birtel haben diese elektronische Zahlen-Anzeige für die Zweibrücker Tafel entwickelt.
Er hat eine App programmiert, mit der die Zahlen nun einfach aufgerufen werden können. „Die Technik ist recht simpel. Der Nutzer muss zum Anfang eine Zahl eingeben. Diese kann er im Anschluss um eins herunter oder eins heraufsetzen“, erklärt Hauck. „Mittels eines Mikro-Rechners und eines Monitors können so die Zahlen nun gut sichtbar angezeigt werden.“
Das Minimal-Programm ist derart gestaltet, dass auch Tafel-Mitarbeiter es bedienen können, die ansonsten kein Smartphone nutzen und sich mit der Technik nicht auskennen. Für die Helfer erleichtert das System die Arbeit in der Tafel: Sie haben so mehr Zeit, sich auf die Ausgabe der Lebensmittel zu konzentrieren.

am 14.10.2016 von
Melanie Löw