© Landkreis Saarlouis / Yannick Hoehn
TUK-Absolventin macht Karriere in der Verwaltung
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Von der Praktikantin zur Amtsleiterin

Im Jahr 2015 schloss Lara Clanget den Masterstudiengang Integrative Sozialwissenschaft erfolgreich an der TU Kaiserslautern ab. Inzwischen ist sie Amtsleiterin für Grundsatzangelegenheiten, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis Saarlouis. Dank ihres Studiums habe sie gelernt, komplex zu denken – und Themen von verschiedenen Seiten aus zu betrachten, wie sie heute sagt.

Von Unispectrum live • Christine Pauli

Wo genau die Reise beruflich hingeht, wusste Lara Clanget zu Beginn ihres Studiums in Kaiserslautern noch nicht so genau, wie sie sich heute erinnert. Während sie im Bachelor-Studiengang Integrative Sozialwissenschaft eingeschrieben war, habe sie versucht, mithilfe von Praktika ihren Weg zu finden: So hospitierte sie in Ministerien, beim Saarländischen Rundfunk, bei der Saarbrücker Zeitung. Und auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis Saarlouis. „Praktika kann ich jedem Studierenden nur dringend ans Herz legen. Man kann sich so selbst orientieren. Und bekommt an der einen oder anderen Stelle den Fuß in die Tür. Und wenn es dann auch noch menschlich passt, umso besser.“ Genau das war bei Lara Clanget der Fall: Nach dem Abschluss ihres Studiums begann die ehemalige Praktikantin im Jahr 2015 als Sachbearbeiterin im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis Saarlouis. Dort machte sie schnell Karriere, wurde stellvertretende Amtsleiterin und im September 2019 übernahm sie gar den Posten der Amtsleiterin für Grundsatzangelegenheiten, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zugleich ist die heute 35-Jährige damit Pressesprecherin des Landkreises Saarlouis.

Ihr Studium habe ihr den Einstieg in diese berufliche Tätigkeit geebnet – und das in gleich mehrfacher Hinsicht, resümiert sie: „Durch mein Studium habe ich gelernt, komplex zu denken. Ich habe gelernt, wie man ein Thema von verschiedenen Seiten aus betrachtet. Ich muss mich in meinem Beruf beispielsweise fragen, ob ich eine Information so wie sie ist, herausgeben kann. Wie kommt das draußen an? Was denken die Bürgerinnen und Bürger darüber?“ Dank ihres sozialwissenschaftlichen Hintergrundes könne sie sich zudem sehr gut mit komplexen Zusammenhängen auseinandersetzen – und unter anderem schnell umfangreiche Texte erfassen: „Das hilft mir, wenn ich beispielsweise ein 10-seitige Informationsschrift vor mir habe und schnell herausfinden muss, was davon relevant ist.“

Für den Studiengang Integrative Sozialwissenschaft habe sie sich entschieden, weil dieser breit aufgestellt ist. Ein späteres Tätigkeitsfeld werde offen gehalten: „Es ist bei uns nicht wie bei einem Medizin-Studium, wo von Anfang an klar ist, was man später beruflich macht.“ Im Masterstudiengang habe sie die Schwerpunkte Politikwissenschaft, Philosophie und Empirische Sozialwissenschaft gewählt. Mit großer Begeisterung erinnert sie sich noch heute an Seminare, bei denen viel diskutiert wurde und jeder seine Meinung einbringen konnte.

„Verwaltung ist mehr als das reine Verwalten“

Und wie sieht ihr heutiger Arbeitsalltag aus? Sie beschäftige sich einerseits mit den klassischen Dingen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: „Das sind Pressemeldungen herausgeben, Presse-Anfragen beantworten oder auch Veranstaltungen organisieren.“ Andererseits ist sie in Fragen der Grundsatzangelegenheiten des Landkreises Saarlouis involviert. Auch das sei sehr vielfältig, wie Lara Clanget berichtet. Gemeinsam mit dem Landrat und weiteren Akteuren überlegt sie, wie sich die Region weiter entwickeln kann, "wie man auf aktuelle Entwicklungen reagiert". Lara Clanget: „Verwaltung ist mehr als das reine Verwalten. Sozialwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen können hierbei mit ihrem Wissen einen wichtigen Beitrag leisten.“ Der öffentliche Dienst sei durchaus ein spannendes Betätigungsfeld für Absolventinnen und Absolventen der Integrativen Sozialwissenschaft.

Lara Clanget leitet inzwischen ein Team mit sechs Leuten. „Die Verantwortung macht mir sehr viel Spaß.“ Auch dass ihre Arbeitstage nie so richtig planbar seien, reize sie: „Es passiert immer etwas Neues. Gefühlt 1000 Themen liegen auf dem Tisch.“ Und auch hierfür habe ihr das Studium in Kaiserslautern das richtige Rüstzeug mitgegeben: „Im Studium habe ich gelernt, Stress auszuhalten und gleichzeitig gute Arbeit abzuliefern.“ Genau wie im Studium müsse sie auch jetzt Termine und Abgabefristen einhalten.

„Im Fachbereich war alles sehr familiär“

Aber noch mal zurück zu den Anfängen: Was hat ihr an der Uni Kaiserslautern gefallen? „Das Mensa-Essen“, lacht Lara Clanget, die während ihrer Studienzeit von Saarlouis nach Kaiserslautern gependelt ist. Doch die kulinarische Verpflegung ist nicht das einzige, was ihr in guter Erinnerung geblieben ist: „Toll war die Betreuung durch die Professoren und durch den Dekan. Da der Fachbereich überschaubar ist, war alles sehr familiär.“ Und welche Voraussetzung sollte man mitbringen, um das auch von ihr gewählte Studium erfolgreich bestreiten zu können? „Man sollte sich gerne in komplexe Dinge einarbeiten wollen.“ Und außerdem: „Integrative Sozialwissenschaft ist ein sehr aktueller Studiengang. Deshalb sollte man grundsätzlich am Weltgeschehen interessiert sein.“ Lara Clanget ist es – und genau das hat ihr nach dem Abschluss an der TUK schnell zu einem Job mit Verantwortung und eigenen Gestaltungsmöglichkeiten verholfen.

Bild des Benutzers Julia Reichelt
Erstellt
am 19.07.2022 von
Julia Reichelt

Warum Integrative Sozialwissenschaft an der TUK studieren? Hier teilt Absolventin Jasmin Awan ihre Erfahrungen.

https://youtu.be/P7luj51WiVo